The Alpine Theater Company St. Moritz - präsentiert FAUST:RELOADED

2025-12-09

Ein Klassiker der nicht zitiert, sondern explodiert

Nach der erfolgreichen Inszenierung von RE:MOZART und den Aufführungen in St. Moritz sowie Zürich gelang es, nicht nur eine lebendige Theaterlandschaft im Oberengadin zu etablieren, sondern auch national nachhaltig die Zuschauer:innen zu begeistern. Jetzt widmet sich das Team rund um Alexander Albrecht und Alexander Moitzi einer weiteren legendären Figur. Frei nach Johann Wolfgang von Goethe interpretiert THE ALPINE THEATER COMPANY St. Moritz nun das Weltwerk Faust. Gespielt wird vom 21. Januar bis am 22. Februar 2026 im lokalen OVAVERVA.

Die Alpine Theater Company St. Moritz ist ein innovatives und dynamisches „Creative House,“ das seine tief verwurzelte Leidenschaft für den alpinen Raum mit künstlerischer Vision verbindet. Seit ihrer Gründung im Jahr 2023 verleihen die kreativen Köpfe hinter dem Unternehmen bekannten Stoffen durch mutige, provokante und hochwertig produzierte Inszenierungen eine unverwechselbare Handschrift. Jetzt wendet sich das Kreativkollektiv keinem geringeren Werk als Faust von Johann Wolfgang von Goethe zu. Gespielt wird im Hallenbad OVAVERVA, welches sich zurzeit in einer Renovierungsphase befindet. Die Gemeinde St. Moritz zeigte Pioniergeist und schuf die einmalige und exklusive Möglichkeit, den Ort im Rahmen einer Zwischennutzung in ein Theater zu verwandeln.

Goethe trifft auf die Gegenwart

Goethe trifft auf die Gegenwart: Der „alte“ Faust ist verstaubt – tot. Lang lebe der Neue: digital, desillusioniert und am Rand des Nervenzusammenbruchs. Ein Mann, der alles weiss, aber nichts fühlt. Bis Mephisto ihn aus seinem eigenen Kopf herauslockt – hinein ins Clubleben, in Rausch, Exzess und Widerspruch. Ein Hochseilakt zwischen Sinnsuche und Selbstzerstörung beginnt. Dann taucht Gretchen auf. Sie ist kein Unschuldslamm, sondern die Verkörperung radikaler Wahrheitsfindung. Mit ihr gerät Fausts System ins Wanken. Die Neuinterpretation fokussiert also auf drei Figuren. Dies in einer modernen Sprache und einem Ende, das alles neu startet.

Warum Faust und warum jetzt

Warum hat sich die ATC entschieden, sich dem schweren Stoff von Faust anzunehmen und ihn 2026 neu zu interpretieren? Alexander Albrecht, der Faust spielt, erklärt: „Weil Faust nie weg war – diese Geschichte ist zeitlos. Und weil Mephisto uns allen ins Ohr flüstert: Zweifel, Verlockungen, Abkürzungen. Den süssen Gedanken, dass Sinn sich kaufen oder wissenschaftlich erklären lässt. Dass Rausch schneller ist als Erkenntnis und dass Grenzen nur für jene gelten, die sie akzeptieren.“ Und Alexander Moitzi, der den Mephisto geben wird, ergänzt: „Die Wahrheit ist unbequem, und Täuschung ist viel leichter zu ertragen. Es ist einfacher, Mephisto zu trauen, als dem eigenen Herzen. Mephisto flüstert Faust das zu, was dieser ohnehin schon denkt und doch nicht zu denken wagt.“ Weil Wissen allein nichts bedeutet, wenn das Herz leer ist. Faust ist also aktueller denn je – ein Spiegel unserer manchmal erschöpften und suchenden Gesellschaft der Gegenwart.