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Feldschlösschen - Mehr als nur ein Bier

2021-11-01        
   
Eine Erfolgsgeschichte seit 1876

« Stehen bleiben ist Rückschritt » mit diesen Worten erklärte Theophil Roniger 1875 seinen Eltern, dass er zusammen mit dem Bauernsohn Mathias Wüthrich aus Olsberg eine Brauerei in Rheinfelden/AG bauen will. Innovation und Tradition sind bis heute die wesentlichen Erfolgsfaktoren geblieben, die die Feldschlösschen Getränke AG zur führenden Schweizer Brauerei gemacht haben. Dank der Weitsicht der Gründer entwickelte sich das Unternehmen bereits in den Anfangjahren sehr dynamisch und erfolgreich und ist seit 100 Jahren die grösste Brauerei der Schweiz.

Als Gründungsdatum der Brauerei Feldschlösschen gilt der 8. Februar 1876. An diesem Tag braute die « Kollektivgesellschaft Wüthrich & Roniger zum Feldschlösschen » erstmals Bier. Die Gründer Mathias Wüthrich, ein finanzkräftiger Landwirt aus Olsberg/AG, und Theophil Roniger, ein versierter Brauer aus Magden/AG, hatten sich als Teilhaber des Unternehmens zusammengefunden. Theophil Roniger hatte zuvor während neun Jahren im Gasthaus Sonne in Magden eine bescheidene Hausbrauerei betrieben und sich mit seinem Bier einen guten Ruf geschaffen. Nachdem ein Jahr vor der Brauereigründung die Bözberglinie der Nordostbahn Basel-Zürich ihren Betrieb aufgenommen hatte, war für die beiden Feldschlösschen-Gründer klar, dass sie ihr Bier - logistisch visionär - mit der Bahn transportieren würden. Damals verteilten die über 500 Brauereien in der Schweiz das Bier im beschränkten Umkreis einer Pferdefuhrwerk-Tagestour. Mathias Wüthrich und Theophil Roniger dagegen nutzten das damals modernste Transportmittel, die Eisenbahn, und konnten dadurch den gesamten schweizerischen Biermarkt erschliessen. In den ersten Jahren erfolgte der Transport bis zum Bahnhof Rheinfelden mit Pferdefuhr­werken, 1889 wurde der direkte Geleiseanschluss zum Bahnhof gebaut.

Rasches Ende vorausgesagt

Der erste Sud wurde auf dem gleichen Areal gebraut, auf dem heute die grösste Brauerei der Schweiz steht. Er entstand in den Gebäuden einer stillgelegten chemischen Fabrik, im Volksmund « Gifthüttlli » genannt. Die ersten Jahre der Brauerei Feldschlösschen waren mit enor­men Schwierigkeiten verbunden. So war der Winter im zweiten Braujahr 1877/78 so warm, dass weder in der Region Fricktal-Basel noch im Mittelland ein Weiher gefror. Die maschinelle Eiserzeugung war noch unbekannt, und ohne Eis war Bier weder herzustellen noch zu lagern. Pferde, Wagen und Mann­schaften mussten von Rheinfelden ins glarnerische Klöntal disloziert werden, um auf dem gefrorenen See zu «eisen». Das so aufwendig gewonnene Eis wurde per Bahn nach Rheinfelden transportiert und in Ronigers Felsenkeller zwischen Magden und Rheinfelden gelagert. Auch stiegen kurz nach Aufnahme der Brautätigkeit die Preise für Hopfen und Malz derart, dass Beobachter die baldige Schlies­sung des jungen Unternehmens erwarteten. Der Tüchtigkeit und dem Durchhaltewillen der Inhaber war es zuzuschreiben, dass die kritische Anfangsphase gemeistert werden konnte.

Rasantes Wachstum

Die Tatsache, dass nur Malz und Hopfen erster Qualität ver­wendet und die Geschäfte von den Inhabern selber geführt wurden, machte das Feldschlösschen-Bier bald zu einem Begriff. Wurden im Gründungsjahr rund 2000 Hektoliter gebraut, so verdoppelte sich der Ausstoss bereits im folgenden Jahr. Die Umsätze entwickelten sich in der Folge rasant, und der Kunden­kreis erweiterte sich laufend. Zahlreiche Depoteröffnungen erfolgten von der Romandie bis in die Ostschweiz. Die Expansion folgte dem sich national ausdehnenden Eisenbahnnetz. Das unaufhaltsame Wachstum veranlasste die Gründer, für ihre Unternehmung eine neue Rechtsform zu finden. So wurde 1890 die « Aktiengesellschaft Brauerei zum Feldschlösschen » gegründet. 22 Jahre nach der Gründung überschritt die Produktion die Schwelle von 100 000 Hektolitern; Feldschlösschen wurde zur grössten Brauerei der Schweiz. Entsprechend dieser Expansion wurden die Gebäude und Installationen ständig erweitert. Es wurde fast ununterbrochen gebaut, wobei bereits kurz nach der Gründung die neuen Gebäude der Brauerei die einmalige, typische Schlossform erhielten.

Bis zu 60 Pferde

Zusammen mit den Depots umfassten die Stallungen von Feld­schlösschen zeitweise bis zu 60 Brauereipferde. Die Zahl nahm langsam ab, als ab 1912 die Lastwagen Einzug hielten. 1905 starb Mathias Wüthrich und 1913 Theophil Roniger. Dessen Sohn, Adolf Roniger, leitete in der Folge das Unternehmen von 1913 bis 1961 als Direktor, Generaldirektor, Delegierter und Präsident des Verwaltungsrats. Er steuerte die Brauerei durch zwei Weltkriege; steigende Rohstoffpreise bei zunehmender Rohstoffknappheit führten beide Male zu einem fast totalen Umsatzzusammenbruch. Es brauchte jeweils mehrere Jahre, um die Vorkriegsumsätze wieder zu erreichen. Als Dr. Max Wüthrich, ein Enkel des Mitbegründers Mathias Wüthrich, 1961 die Geschicke der Brauerei übernahm, erkannte er die besondere Bedeutung des Detailhandels für den Bier­absatz. Das starke Wachstum von Feldschlösschen in dieser Zeit war vor allem auf gezielte Anstrengungen zurückzuführen, am steigenden Heimkonsum teilzuhaben. Seit 2000 ist Feldschlösschen Teil der Carlsberg-Gruppe.

Tradition und Zukunft

Tradition und Zukunft zu verbinden, war seit Beginn die Kunst, die Feldschlösschen verstand. Die Kunst, die Feldschlösschen zu dem machte, was es heute ist. So kommt es auch, dass das prächtige Sudhaus in Rheinfelden mit seinen zwölf Originalkupferpfannen weit über die Schweizer Grenzen hinaus bekannt ist. Ebenso die Brauereipferde und die Oldtimerfahrzeuge von Feldschlösschen. Für die Zukunft stehen die zahlreichen Produktneuheiten, die das innovative Unternehmen Feldschlösschen in den letzten Jahren erfolgreich auf den Markt gebracht.

Biervielfalt für jeden Geschmack

Feldschlösschen, das ist jedoch mehr als nur Bier – Feldschlösschen ist mit seinem eigenen nationalen Getränkevertriebssystem auch die grösste Getränkehändlerin der Schweiz. Das Sortiment umfasst über 40 eigene Schweizer Markenbiere und ein umfassendes Getränkeportfolio von Mineralwasser über Softdrinks bis Wein und Spirituosen zur Belieferung von Kunden aus Gastronomie, Detail und Getränkehandel. Zudem betreibt das Unternehmen mit justDrink.ch einen eigenen Getränke-Onlineshop für die praktische Hauslieferung an Konsumenten. Als Marktführer fühlt sich das Unternehmen in der Pflicht, einen wesentlichen Beitrag zur Biervielfalt und zur Förderung der Bierkultur in der Schweiz zu leisten. Über 50 Braumeister und Braumeisterinnen arbeiten bei Feldschlösschen. Mit Leidenschaft brauen sie Biere der unterschiedlichsten Stile. Aus den feinsten Rohstoffen Wasser, Hopfen, Gerste und Weizen werden die hochwertigen Biere jedes nach seiner eigenen Rezeptur hergestellt, um so den Geschmack der Menschen zu treffen und für jeden Konsummoment das passende Bier bereitzustellen. Es ist dieser Innovationsgeist, der die Mitarbeitenden antreibt, sie Trends aufnehmen und laufend neue Produkte entwickeln lässt.

Aus Brot wurde Bier

Erfunden wurde das Bier jedoch wohl eher durch einen Zufall, wie die ältesten nachweisbaren Überlieferungen aus dem Land der Sumerer, dem heutigen Irak, aus dem 4. Jahrtausend vor Christi Geburt vermuten lassen. Der Ursprung war dabei Brot bzw. genauer gesagt Teigfladen aus unterschiedlichen Gersten- und Weizenarten, welche in Wasser eingeweicht wurden, um den Vergärungsprozess einzuleiten. Das entstandene Bier war zwar ziemlich trüb und nicht lange haltbar, jedoch wohl recht schmackhaft durch den Röstvorgang. Wie sich genau die « Erfindung » des Bieres zugetragen hat, ist ungewiss. Es könnte sein, dass man einem kranken Menschen das Schlucken erleichtern wollte und ein Stück Brot in einem Krug Wasser eingeweicht hat. Der Krug wurde ein paar Tage schlicht vergessen, und nach kurzer Zeit begann das Brot zu gären, wobei ein « berauschender » Brei entstand.

Feldschlösschen

www.feldschloesschen.ch