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Céline Dion - Bald in der Schweiz

TIE  2020-05-01
Mit unserem Land verbunden

Fast verloren steht sie auf der riesigen Bühne, leicht nach vorn gebeugt, in ihrem weissen Rüschchenkleid und weissen Strümpfen. Die Eingangsmelodie ertönt, Céline Dion beginnt behut- sam zu singen. Gänsehaut. Innerhalb von wenigen Sekunden stei- gert sie sich zu einer Hymne, die für immer Popgeschichte schreiben wird – «Ne partez pas sans moi» – und mit der sie für die Schweiz den «Concours Eurovision de la Chanson» gewinnt.

1988 in Dublin war das. Jetzt kommt Céline Dion, unterdessen ein absoluter Megastar ihres Fachs, diesen Sommer wieder einmal in die Schweiz. Im Rahmen ihrer «Courage World Tour» tritt sie am 2. und 3. Juni im Zürcher Hallenstadion und am 20. Juli am Paléo Festival in Nyon auf. Freuen dürfen sich die Konzertbesucherinnen und -besucher nicht nur auf die grossen internationalen Hits der franko-kanadischen Sängerin, sondern auch auf eine Bühnenshow und Choreografie, die man so schnell nicht vergessen wird.

Geschichtsträchtiger Event

Dany Hassenstein ist der Verantwortliche für das Festivalprogramm des Paléo in Nyon. Zum Engagement von Céline Dion sagt er: «Ein geschichtsträchtiger Event. Mit Céline Dion ist uns ein grosser Coup gelungen.» Bedeutungsvolle Worte aus dem Mund eines Mannes, der es wissen muss. Immerhin traten am Paléo in den letzten Jahren Musikgrössen wie Elton John, Santana, Lenny Kravitz, Crosby, Stills & Nash, The Who und viele andere auf.

Im Gepäck hat der Superstar das neue Album «Courage» – das erste englischsprachige Album seit sechs Jahren –, welches Mitte Novem- ber 2019 erschienen ist. Die neuen Lieder wird Céline Dion in Zürich erstmals live singen. Am Paléo soll gemäss einer Pressemeldung von ABC-Produktion das Programm leicht angepasst werden: Céline wird extra für die Romandie mehrere Songs auf Französisch singen.

Mit Atilla Şereftuğ und Nella Martinetti

Mit unserem Land fühlt sich Céline Dion ganz besonders verbunden. Trotz ihrer vielen Welthits, die darauf folgen: Der Sieg beim Concours Eurovision de la Chanson ist und bleibt auch für Megastar Céline Dion etwas ganz Spezielles. Den Text des Songs schrieb übrigens die vor einigen Jahren verstorbene Folkloresängerin Nella Martinetti. Komponist war Atilla Şereftuğ, ein türkisch-schweizerischer Komponist und Musikproduzent, der in Avenches in der Nähe des Murtensees wohnt. Şereftuğ erinnert sich, wie es zur Zusammenarbeit mit Céline Dion kam:

«Mein damaliger Manager wollte, dass ich 1987 einen neuen Song für die Schweizer Vorauswahl des Eurovision Song Contests kompo- niere. Wir hörten uns einen Sta- pel Kassetten mit 15 verschiede- nen Sängerinnen an – und als er die Kassette einer gewissen Céline Dion einlegte, sagte ich nach 10 Sekunden: Wow, ja! Sofort wusste ich, dass ich einen Song für diese besondere Stimme schreiben wollte. Von dem Moment an, als ich das Lied geschaffen hatte, war für mich klar: Das ist die ideale Mischung aus einer einprägsamen Melodie, einer fantastischen Stimme und einer gute Orchestrierung.»

«Sie war sehr schüchtern»

Atilla Şereftuğ erinnert sich genau an den Tag, als er Céline Dion kennenlernte: «Sie war sehr schüchtern und bescheiden und hat kaum Englisch gesprochen – trotzdem wirkte sie irgendwie selbstsicher.» Nach dem Eurovisions-Erfolg haben sich beide hin und wieder ge- sehen, das letzte Mal vor drei Jahren bei ihrem Konzert im Berner Stade de Suisse. «Wir haben miteinander gesprochen und haben uns sehr gefreut.» Ob Şereftuğ in Zürich oder Nyon bei einem Konzert dabei sein wird, weiss er noch nicht. «Bis jetzt habe ich keine Einladung erhalten», sagt der Komponist mit einem breiten Lachen.

Zum ersten Mal ihren Mann geküsst

Über ihren damaligen Erfolg spricht Céline Dion nur selten – nur in einem Interview mit dem britischen Radiosender BBC 2 mit dem Moderator Steve Wright: Sie habe sehr viele Erinnerungen an diesen Wettbewerb, sei damals aber etwas irritiert gewesen und habe sich gefragt, wieso die Schweiz ausgerechnet eine Kanadierin antreten lasse. «Ich hatte Angst, was die Leute wohl denken würden: eine Kanadierin singt für die Schweiz! Die ganze Zeit ist mir durch den Kopf gegangen, dass ich die Schweiz repräsentiere. Ich wollte einen guten Job machen und fühlte eine grosse Verantwortung.» Der Song Contest sei eine wunderschöne Erfahrung gewesen. Nicht nur, weil sie den Wettbewerb gewann, sondern auch, weil sie und ihr zukünftiger Mann sich an diesem Abend zum ersten Mal geküsst hätten.

Céline Dion
Karrierestart mit 14 Jahren

Am 30. März 1968 erblickte Céline Dion in Charlemagne, Québec, das Licht der Welt. Die Eltern hatten 14 Kinder – und viel Musik im Blut. Im Jahr 1982, mit 14 Jahren, gewann sie mit dem Lied «Tellement j’ai d’amour pour toi» beim «Yamaha World Popular Song Festival» in Tokio die Goldmedaille. Zwei Jahre nach dem Gewinn des Eurovisions-Wettbewerbs betrat Dion mit ihrem ersten englischen Album «Unison» den ame- rikanischen Markt, welches Gold-Status erreichte. Danach ging es Schlag auf Schlag: Mit dem Titelsong für einen Walt-Disney-Film («Die Schöne und das Biest») landete sie weltweit auf Platz 1 der Hit- paraden. Und mit dem «Titanic»-Hit «My Heart Will Go On» sang sich Céline Dion direkt in unsere Herzen – was für ein Ohrwurm!

Nachdem Céline in den vergangenen Jahren schwere Schicksals- schläge verkraften musste – 2016 verstarb ihr Ehemann und Mana- ger und nur wenig später ihr Bruder – begann für die Sängerin eine neue Ära. «Mein Mann hat gewollt, dass ich weiter auf der Bühne stehe», erzählte Dion in einem Interview mit dem St. Galler Tagblatt im letzten November: «Mit dem neuen Album wollte ich beweisen, dass ich, bei aller Trauer, das Leben nicht aus den Augen verliere.»

Bitte nochmals, Céline!

Nun führt Céline Dion ihre «Courage World Tour» in fast 100 Städte auf der ganzen Welt – auch nach Zürich und Nyon. Ob sie wohl das Publikum nochmals mit den «Schweizer»-Song «Ne partez pas sans moi» verwöhnen wird? Hoffen wir es! Ihre Bewegungen auf der Bühne sind zwar immer noch relativ sparsam – das ist ihr Stil. Doch ganz so verloren, wie 1988 in Dublin, steht sie längst nicht mehr da.

 

 

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