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Philosophie | Inspiration

Inspiration - Dieser Teil von Verrücktheit in uns

2025-08-04        
   

Wenn es trotz der auf dem Tempel von Delphi eingravierten Anweisung „Γνθι σεαυτόν“ („Gnôthi seauton“, auf Deutsch „Erkenne dich selbst“) ein Wesen gibt, das schwer zu verstehen und zu definieren ist, dann ist es der Mensch.[1] Im 17. Jahrhundert hinterfragt Descartes sein Wesen: „Bin ich nicht noch derselbe, der fast alles anzweifelt, der dennoch bestimmte Dinge hört und begreift, der nur diese als wahr behauptet und bekräftigt, der alle anderen leugnet, der mehr wissen will und begehrt, der nicht getäuscht werden will, der sich vieles vorstellt, manchmal sogar gegen seinen Willen, und der auch vieles empfindet, wie durch die Organe des Körpers?[2] Allerdings geht Descartes von der Vorstellung seiner Zeitgenossen aus, dass der Mensch, als göttliches Wesen, verstanden werden kann. Dass kein Teil seiner Vernunft entzogen ist – ausser die Passion, gegen die man sich mit allen Mitteln wehren muss.

All dies änderte sich im 19. Jahrhundert mit der Entdeckung des Unbewussten, jenem Teil, der sich der menschlichen Vernunft entzieht, unter anderem dank der Arbeiten Sigmund Freuds, der denjenigen antwortete, die die Hypothese eines Unbewussten bestritten: „Wir können dagegen anführen, dass die Annahme des Unbewussten notwendig und legitim ist, und dass wir für die Existenz des Unbewussten mehrfache Beweise besitzen. […] Sowohl bei Gesunden als auch bei Kranken kommen häufig psychische Akte vor, welche zu ihrer Erklärung andere Akte voraussetzen, für die aber das Bewusstsein nicht zeugt. […]Unsere persönlichste tägliche Erfahrung macht uns mit Einfällen bekannt, deren Herkunft wir nicht kennen, und mit Denkresultaten, deren Ausarbeitung uns verborgen geblieben ist.“[3]

Die Schwierigkeit besteht darin, dieses Unbewusste nicht zu einem separaten Teil unseres Wesens zu machen, zu einer Art verstecktem Gott oder Monster, das uns anstelle unserer Vernunft leitet. Das befürchtet beispielsweise der Philosoph Alain: „Ajax sagt sich in der IliasMeine Beine tragen mich! Sicherlich führt mich ein Gott! Wenn ich nicht an einen solchen Gott glaube, muss ich dann an ein Monster glauben, das in mir steckt. Tatsächlich gewöhnt sich der Mensch daran, einen Körper und Instinkte zu haben. Der Psychiater widerspricht dieser gefreuten Veranlagung; er erfindet das Monster und offenbart es demjenigen, der von ihm bewohnt wird. Der so berühmte Freudianismus ist eine Kunst, in jedem Menschen ein furchterregendes Tier zu erfinden, und zwar anhand ganz gewöhnlicher Anzeichen; …“[4]

Wie kann man nun dieses Unbewusste verstehen, das gleichzeitig ein Teil von uns selbst und doch etwas anderes ist? In seinem Bestseller Dianetik zeigt der amerikanische Philosoph L. Ron Hubbard, dass der menschliche Verstand aus zwei Teilen besteht: einem aktiven Teil, wenn der Mensch bewusst ist, und einem rudimentäreren Teil, der in Momenten von Schmerzen, Bewusstlosigkeit oder grosser Überforderung in Bezug auf das Überleben aktiv wird: „Es wurde herausgefunden, dass die Quelle von Aberration ein bisher unvermuteter Unterverstand ist, der, zusammen mit seinen eigenen Aufzeichnungen, dem zugrunde liegt, was der Mensch als seinen „bewussten“ Verstand versteht. Die Vorstellung vom unbewussten Verstand wird in der Dianetik durch die Entdeckung ersetzt, dass der „unbewusste“ Verstand der einzige immer bewusste Verstand ist. In der Dianetik wird dieser Unterverstand der reaktive Verstand genannt. Als Überbleibsel eines früheren Entwicklungsschrittes der Menschen besitzt der reaktive Verstand auf zellularer Ebene Kraft und Befehlsgewalt. Er „erinnert“ sich nicht: Er macht Aufzeichnungen und verwendet die Aufzeichnungen nur, um Aktion zu erzeugen. Er „denkt“ nicht: Er wählt Aufzeichnungen aus und lässt sie auf den „bewussten“ Verstand und den Körper einwirken, ohne Wissen oder Einverständnis der Person. Die einzige Information, die die Person von einer solchen Aktion erhält, besteht in ihrer gelegentlichen Wahrnehmung, dass sie in Bezug auf die eine oder andere Sache nicht rational handelt und nicht verstehen kann, warum.“[5]

[1] Dieser Grundsatz findet sich mehrfach in Platons Dialogen, beispielsweise im Protagoras (343a-b).

[2] René Descartes, Meditationen über die Erste Philosophie, 1641, Zweite Meditation, Abs. 9 (Übersetzung durch DeepL).

[3] Sigmund Freud, Das Unbewuβte 1931, S. 99 (www.freudedition.net/werke/das-unbewusste/druckschrift).

[4] Emile Chartier dit Alain, Eléments de philosophie (1941), livre ii, chap. xvi, note, Gallimard, coll. ”Folio essais”, 1990, p. 155 (übersetzt durch DeepL).

[5] L. Ron Hubbard, Dianetik, der Leitfaden für den menschlichen Verstand, Kapitel Abriss, S. IV.

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