cChic News
 
NEWS

Mode | Public Eye

Public Eye - Kleiderberg vor dem Bundeshaus - Schweizer Zivilgesellschaft fordert politische Massnahmen gegen Fast Fashion

2025-09-03        
   

Auf dem Berner Bundesplatz wurden heute Morgen fünf Tonnen Altkleider abgeladen. Mit dieser Aktion zeigt eine Koalition von 13 Organisationen dem Parlament und Bundesrat die Dringlichkeit ehrgeiziger Massnahmen gegen die verantwortungslose Fast-Fashion-Industrie auf. Zugleich fordert sie für die Schweiz eine gezielte Förderung fairer und umweltverträglicher Mode.

Mit dem Markterfolg chinesischer Modegiganten wie Shein und Temu sind die weltweite Produktion und der Konsum von Kleidung explosionsartig gestiegen. Auch die Schweiz bleibt von diesem Phänomen und seinen verheerenden Folgen nicht verschont. Schweizweit werden jedes Jahr 100'000 Tonnen Kleidung, hergestellt unter ausbeuterischen Bedingungen und kaum getragen, als Abfall verbrannt oder zur Entsorgung in einkommensschwächere Länder exportiert. 13 Organisationen,* darunter Public Eye, die Gewerkschaft Unia, der Konsumentenschutz, Fashion Revolution Switzerland und die Fair Fashion Factory, kämpfen zusammen gegen diese Missstände. Um das Ausmass des Problems sichtbar zu machen und eine politische Antwort zu fordern, haben sie heute Morgen fünf Tonnen Altkleider auf den Bundesplatz in Bern gekippt. Nach der Aktion am Bundesplatz findet im Kulturzentrum PROGR eine Sortieraktion im geschützten Rahmen statt.

Die zivilgesellschaftliche Koalition fordert einen systemischen Wandel in der Modebranche – hin zu einer Kreislaufwirtschaft, in der Qualität, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit im Zentrum stehen. Dazu braucht es griffige politische Massnahmen, wie die Einführung einer Abgabe auf neue Kleidung und Schuhe, die Förderung von Reparatur und Wiederverkauf sowie Anreize für eine nachhaltige Produktion und die Gewährleistung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Public Eye

Dieser gemeinsame Protest ist Teil einer Kampagne von Public Eye, die den Bundesrat mit einer Petition zur Schaffung eines Schweizer Modefonds auffordert, der Unternehmen verpflichtet, sich an den sozialen und ökologischen Folgekosten ihres Geschäftsmodells zu beteiligen. Im Juni reichte Nationalrätin Sophie Michaud Gigon (Grüne/VD) bereits eine Motion zur Einführung einer ähnlichen Massnahme ein. Unterdessen hat der Bundesrat immerhin die Notwendigkeit einer nachhaltigeren Produktion und eines nachhaltigeren Konsums anerkannt. Doch er hat die Motion Michaud Gigon abgelehnt und setzt stattdessen auf freiwillige Initiativen der Unternehmen. Diese greifen jedoch viel zu kurz und sind allzu oft Greenwashing.

Bild : volltoll.ch - Public Eye

 

Werbeanzeige

Pub
 

DIE ANWESENDEN MARKEN

 

NACH JAHR - MONAT

 

BREAKING NEWS