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Architettura | Open Doors Engadin

Open Doors Engadin - Kostenloses Architektur-Ereignis

2022-04-14        
   
Das Bergell und das Engadin so offen wie nie

Welche Geschichte verbirgt sich hinter der Chesa Planta in Samedan? Was macht den Kindergarten in La Punt Chamues-ch besonders und wie sieht das Rosa Haus im Fextal von innen aus? «Open Doors Engadin» bietet die Chance, Antworten auf diese und andere Fragen zu finden. Am 25. und 26. Juni öffnen vom bergellisch- italienischen Grenzdorf Castasegna bis zum Oberengadiner S-chanf im Rahmen dieser kostenlosen Architektur-Veranstaltung über 80 Bauten ihre Türen - dies analog zum erprobten Konzept von «Open House Zürich» oder «Open House Basel».

Dialog fördern, Begeisterung wecken und Wissen vermitteln

Ziel der Veranstaltung ist es, Begeisterung für Architektur und den Raum Maloja zu wecken. Ausserdem verankert «Open Doors Engadin» das Wissen über Architektur und deren Bedeutung für die Entwicklung der Region in der Öffentlichkeit. Drittens soll der Event den Dialog zwischen Fachpersonen und Laien, zwischen Gebäudebenutzer*innen und Architekturinteressierten, zwischen den Bewohner*innen der Region und Besuchenden fördern und allen die Beteiligung an der öffentlichen Diskussion ermöglichen.

Im Vergleich zum Corona-bedingt abgesagten Event vom Vorjahr kamen noch ein weiteres Drittel an architektonisch wertvollen und bedeutenden Gebäuden fürs «Open Doors Engadin» 2022 hinzu. «Wir freuen uns riesig, dass wir dieses Jahr das ‘Open Doors Engadin’ erstmals durchführen können - und das mit einem noch breiteren Angebot als wir 2021 gehabt hätten. Das zeigt, dass die Einwohner*innen und Hauseigentümer*innen der Region nicht verschlossen sind, sondern freudig das kulturelle und architektonische Erbe des Engadins und des Bergells teilen wollen», erklärt Christoph Oggenfuss, Co-Initiator des Events und Präsident des dahinterstehenden Non-Profit-Vereins.

«Open Doors Engadin» zeigt Architektur an Schnittstelle zwischen Nord- und Südeuropa

Dieses Erbe ist ein Spezialfall für die Schweiz, wie Daniel Walser, Dozent für Architektur- und Kulturgeschichte, Architekturtheorie und Städtebau an der Fachhochschule Graubünden, erklärt: «Die Architektur ist sowohl lokal verwurzelt, besitzt aber auch eine Weitläufigkeit und Verbundenheit mit der Welt. Das Engadin und Maloja stehen kulturell im Schnittpunkt zwischen Nord- und Südeuropa. Die Architektur ist lokal, erzählt aber von der weiten Welt. Das macht sie so stark.»

Walser ist eines von rund 35 Mitgliedern des Experten- und Freundeskreises, der das «Open Doors Engadin» mit Fachwissen und Engagement unterstützt. Ebenfalls Mitglieder des Kreises sind Architekt*innen, Kunsthistoriker*innen und Heimatverbundene. Die lokale Verbindung ist wichtig für den Event, wie Initiator Christoph Oggenfuss sagt. «Die Veranstaltung soll keine externe Geschichte sein, die der Region übergestülpt wird. Die einheimische Bevölkerung soll ‘Open Doors Engadin’ aktiv mitgestalten und wir arbeiten eng mit der lokalen Politik und Wirtschaft zusammen.»

So fördern etwa Sils Maria im Engadin und Silvaplana als Patronatsgemeinden das Projekt. Daniel Bosshard, Gemeindepräsident von Silvaplana: «Die Gemeinde Silvaplana findet das Open Doors eine super Idee! Mit diesem Gefäss bieten wir Einheimischen, Zweitwohnungsbesitzern wie unseren Gästen eine Plattform, um bekannte und weniger bekannte Bauobjekte näher kennenzulernen.»

Selbstständige Programmplanung oder geführte Spezial-Touren möglich

Besucher*innen haben drei Möglichkeiten, «Open Doors Engadin» zu erleben. Ganz individuell kann man sich einzelne Gebäude auf der interaktiven Karte der Open-Doors-Engadin-Website aussuchen und dort, je nach Öffnungszeit, vorbeischauen. Ausserdem werden geführte Spaziergänge angeboten, die übers Wochenende in verschiedenen Orten stattfinden und jeweils etwa fünf Gebäude näher beleuchten. Das dritte Angebot sind Special Tours, etwa mit einem Bruno-Giacometti-Spezialisten oder einem Redaktor der renommierten Architekturzeitschrift «Hochparterre», die sich einer ganz bestimmten architektonischen Facette der Region widmen.

Auf www.opendoors-engadin.org finden sich Öffnungszeiten, Führungen und zusätzliche Informationen zu den einzelnen Gebäuden sowie Links zu Google Maps, die «turn by turn» direkt zum Ziel führen. Mithilfe verschiedener Filter kann eine individuelle Tour zusammengestellt und auf einer Karte markiert werden. Ruft man sie dann auf dem Smartphone ab, wird es kinderleicht, zu den Lieblingsplätzen zu gelangen. Ebenfalls über die Website können attraktive Hotel-Packages fürs Event-Wochenende gebucht werden.

Es gilt zu beachten, dass vereinzelte Besichtigungen eine Platzbeschränkung haben, die Reservationen sind in diesem Fall ab Anfang Juni möglich.

Unterstützt wird «Open Doors Engadin» vom Kanton Graubünden, von der Region Maloja, den Dörfern der Region, der Graubündner Kantonalbank, der UBS Kulturstiftung und der Engadin St. Moritz Tourismus AG. Weitere Partner sind: Ernst Göhner Stiftung, Pro Helvetia, DubachKeller Stiftung, Curti Stiftung, Pro Montagna Stiftung und Sotto Voce.