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Kunst und Keramik - Spongeware Methode

CJT  2020-11-01
Spongeware Methode von Lynn Frydman Kuhn

In einem charmanten Dorf an den Ufern des Lac Léman empfängt uns Lynn, um ihre Leidenschaft für Keramik mit uns zu teilen. Eine Leidenschaft, die sie in einer geräumigen und hellen Werkstatt ausübt, während sie den feuchten Geruch der Erde einatmet. Hier kann sich Lynn äussern und entfalten.

Die Spongeware Methode

Die Spongeware Methode ist bemerkenswert für die Entwicklung einer uralten Technik, die zu einer modernen und natürlichen Gestaltung einer Form führt. Das Design folgt weiterhin der Funktion eines Objekts, ist aber nicht mehr in einer starren Form gefangen, so dass es der natürlichen Schwerkraft unterliegt, was ihm ein exklusives und charakteristisches Aussehen verleiht. Die Einzigartigkeit liegt auch in der Tatsache begründet, dass eine Form nur einmal verwendet wird, wohlwissend, dass sie aufgeschnitten wird, um das Erzeugnis ans Licht zu führen.

Die Schritte der « Spongeware » Methode

Der erste Schritt ist die Herstellung der Formen, und das ist es, was dieses Konzept ungewöhnlich und einmalig macht. Die Formen sind nichts anderes als zusammengenähte Reinigungsschwämme. Das Porzellan wird dann in diese Formen gegossen. Nach einigen Stunden werden sie entleert, so dass nur noch eine dünne, leicht erstarrte Porzellanschicht übrig bleibt. Von da an lässt Lynn das Stück in ihrem "Schwammanzug" aushärten, bis es eine "lederartige Konsistenz" aufweist. Während dieser Phase wird die Form "natürlich", weil die Form der spontanen Bewe- gung des durchhängenden Gewebes nachgibt. Wenn das Stück die "lederne Konsistenz" erreicht hat, schneidet Lynn nach einer gewissen - geheim gehaltenen - Zeit geduldig und feinfühlig die Form auf. Dies ist ein Moment voller Magie, denn endlich kommt das ganze Objekt ans Licht, es geht vom Schwamm zum Porzellan über.

« Spongeware », Experimentieren und Geduld

Es dauerte gut 10 Jahre um diese Methode vollständig abzuschliessen. Das Auspacken war, beispielsweise, eine absolut unerwartete Erfahrung. Lynn, immer sehr neugierig auf das Ergebnis, schnitt ihre Gussformen vorzeitig auf. Eines Tages musste sich Lynn um einen Zwischenfall kümmern und liess ihre Kunstwerke länger trocknen als bis anhin. Zurück in ihrer Werkstatt, hat Lynn ihre Formen aufgeschnitten und zu ihrer angenehmen Überraschung hatten ihre Objekte die absolut ideale Konsistenz. So hat Lynn die Dauer für diesen Prozess experimentiert und festgehalten.

Lynn, Präsidentin von Swissceramics

Lynn ist nicht nur Keramik-Künstlerin, sondern spielt als Präsidentin des Schweizerischen Keramikverbandes auch eine wichtige Rolle bei der Keramikförderung. In diesem Zusammenhang organisiert sie verschiedene Ausstellungen in Schweizer Museen und beteiligt sich an den Vorbereitungen für die "International Academy of Ceramics Conference", die 2022 in Genf stattfinden wird, ein Engagement das Sie mit viel Stolz und Glück erfüllt.

Infos : www.lynn-ceramique.com

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