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Augusto Pedrazzini übersiedelte anno 1906 aus der Gegend des Lago di Como an die Gestade des Zürichsees. Hier erfüllte er sich den Traum einer eigenen kleinen Werft. Mit viel Pioniergeist und ebenso viel handwerklichem Geschick ging er seiner Berufung nach. Über Jahre hinweg schuf er raffinierte Konstruktionen – anfangs waren es Fischer- und Ruderboote, später Segeljollen und Segeljachten. Jedes Boot trug Augusto Pedrazzinis unverkennbare Handschrift. Jedes widerspiegelte seinen hohen Anspruch an Qualität, seine Liebe zu edlen Hölzern und seine detailversessene Handwerkskunst.
Augusto Pedrazzinis ältester Sohn Ferruccio entwickelte die gleiche Leidenschaft für den Bootsbau. Ferruccio Pedrazzini studierte Ende der 30er-Jahre in Livorno Nautik und Design und führte das Unternehmen Pedrazzini erfolgreich in die zweite Generation. Mitte der 50er-Jahre modellierte und baute er die erste Super Leggera, ein damals äusserst beliebtes kleines Sportboot mit Aussenbordmotor. In dieser Zeit entstand nach Ferruccio Pedrazzinis Plänen auch das Capri Super Deluxe, jenes Runabout, das den heutigen Pedrazzini-Motorbooten seine charakteristische, klassische Form verleiht.
Nach dieser Maxime baut die Familie nun schon in der dritten Generation ihre Holzboote. Heute ist es Claudio Pedrazzini, der die bald 100-jährige Familientradition bewahrt und die Motorboote in ihrer Form weiter perfektioniert. Seine Runabouts tragen den Pioniergeist von Augusto Pedrazzini in sich und manifestieren Ferruccio Pedrazzinis Flair für italienisches Design und Schweizer Präzision. Sie werden heute mit der gleichen Leidenschaft und Akribie gefertigt wie damals in den 50er-Jahren. Und sie werden auch in Zukunft all das ausstrahlen, was sie schon immer ausstrahlten: Wertigkeit, Zeitlosigkeit und Formvollendung – die Aura der Pedrazzini- Bootsbaukunst.
Es bedurfte Jahre, um die einzigartige Rumpfform und markante Linienführung zu entwickeln. Auch heute noch wird sie immer wieder sanft überarbeitet und den neuesten technischen Erkenntnissen angepasst. Das edle Mahagoniholz benötigte Jahrzehnte, um die optimale Festigkeit für den Bau des Bootskörpers zu erreichen. Für den Bau eines einzigen Runabout beanspruchen Claudio Pedrazzinis Bootsbauer 1800 bis 4000 Arbeitsstunden oder 6 bis 9 Monate. Das ist lange. Aber nur wenn man sich so viel Zeit nimmt, kann ein Runabout geschaffen werden, das die Zeit noch lange überdauern wird.
Praktisch jedes Element wird von Hand gefertigt. Vom Spantengerüst über die massive Mahagoniholzverschalung bis hin zu den Einlegearbeiten. Die Holzkanten werden von Hand fein säuberlich zu Rundungen gehobelt und geschliffen – stundenlang, ja sogar tagelang. Stück für Stück fügen sich die kostbaren Teile unter den versierten Händen der Bootsbauer zu einem neuen Runabout zusammen.
Der Bootsbau, so wie Pedrazzini ihn kultiviert, hat sich zu früher kaum geändert. Die Produktion wurde über all die Jahre hinweg weder industrialisiert noch ausgebaut. Es wäre heute zweifelsohne möglich, gewisse Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten und so die Stückzahlen zu erhöhen. Darunter würde aber unweigerlich die Qualität leiden. Ein Pedrazzini-Boot wäre somit aber nicht mehr ein Pedrazzini-Boot. Ein Szenario, das für das traditionsbewusste Familien- unternehmen absolut undenkbar ist. Darum bleibt alles beim Alten: Die Runabouts sind wohl mit modernster Technik und einer hochentwickelten Motorisierung versehen, gefertigt werden sie aber nach wie vor in guter alter Manier. Aus kostbarsten Materialien. Bis ins kleinste Detail.
Die schlichte Eleganz der Linien, die vollendete Form der Hölzer und das klassische Design lassen unverkennbar den italienischen Charme der 50er-Jahre aufleben. Bei genauer Betrachtung erkennt man, was die elegante Ausstrahlung im Detail ausmacht. Es ist eine Fülle von reizvollen Kleinigkeiten und Annehmlichkeiten, in einer Präzision und Grosszügigkeit gefertigt, wie sie im Bootsbau wohl absolut einmalig sind.
Wie viel Wert, Zeitlosigkeit und Formvollendung in diesen Motorbooten stecken, erfasst man letztendlich erst, wenn man ein Pedrazzini-Runabout wahrhaftig vor sich hat. Die Gelegenheit, eine dieser hölzernen Ikonen aus der Nähe zu bewundern, ergibt sich allerdings selten. Sie sind äusserst rar auf den Gewässern dieser Welt. Nur ganz wenige Exemplare verlassen jährlich die Werft in Bäch. Die Stückzahl ist streng limitiert. Diese Beschränkung ergibt sich nicht nur aus der zeitintensiven und qualitätsbetonten Bauweise. Sie ist auch Ausdruck einer gewissen Zurückhaltung. Die Pedrazzini- Runabouts sollen ein paar wenigen Geniessern vorbehalten bleiben. Schön, wenn man sich dazu zählen darf.
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