2022-08-01 | |
Seit ihrer Gründung 1889 ist die Distillerie Morand lokal stark verankert. Enge Verbundenheit mit dem Terroir, das Savoir-faire eines Familienbetriebs und kontinuierliche Forschung sind nur einige Elemente, die dem Unternehmen erlaubt haben, so viele Jahre erfolgreich zu bleiben und sich dabei neuen Konsumgewohnheiten anzupassen, speziell was den Genuss von Alkohol betrifft. Die Distillerie entwickelt Liköre, Limonaden, Sirups, Trescherbrände und Eaux-de-vie, darunter die berühmte Williamine, das Eau-de-vie aus Williamsbirnen. Nebst seinen eigenen Produkten vertreibt das Familienunternehmen im Wallis weitere Getränke an Hotels, Cafés, Restaurants und Geschäfte. So ist das Getränkeangebot des Unternehmens ab dem 20. Jahrhundert erweitert worden mit Bier, Apéritifs und Schweizer Mineralwasser.
Doch die Distillerie Morand ist weniger die Geschichte von Produkten als jene einer Familie, von vier Generationen Frauen und Männern, die stets bestrebt waren, ihr Savoir-faire zu bewahren und weiterzugeben. Die Persönlichkeiten, die sich in der Führung des Unternehmens gefolgt sind, haben dessen Namen weit über das Wallis hinaus bekannt gemacht, in der ganzen Schweiz und im Ausland. Das Produkteangebot der Distillerie Morand umfasst nach wie vor Liköre, deren Rezepte von ihrem Gründer Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt worden waren. Unabhängigkeit, Loyalität, Pragmatismus, Selbstsicherheit und der Wille, das Familienkulturerbe zu erhalten und weiterzugeben, sind die Stärken, die die Distillerie befähigen, gleichzeitig innovativ zu sein und der Tradition verpflichtet zu bleiben.
Als der erst 22-jährige Louis Morand 1889 in Martigny- Combe eine Distillerie eröffnet, ist die Destillation im Wallis bereits weit verbreitet. Zu Beginn ist sein Bruder Auguste Teilhaber, ein Jahr später übernimmt er den Betrieb in seinem Namen. Inmitten einer Weinbauregion, zwischen Martigny-Croix, Plan-Cerisier und dem Sommet-des-Vignes destilliert er Trester und Produkte auf der Basis lokaler Pflanzen wie den Absinth und den Genepi. Louis Morand entwickelt eigene Rezepte wie den Bon Valaisan, auch Elixir du Cervin genannt (auf Basis von Wacholder und Enzian) und verfeinert das Rezept für den Liqueur du Grand St-Bernard, das ihm der Kanoniker Tavernier des Hospizes anvertraut hat. Um den Restaurantbetreibern des Oberwallis gefällig zu sein, wird der Likör auch Liqueur du Simplon genannt. Tatsächlich handelt es sich aber um dasselbe Rezept aus Alpenkräutern und -honig. Dank seiner Rezepte wird Louis Morand bald weit über die Kantonsgrenze hinaus bekannt, denn seine Produkte gewinnen Medaillen an der Weltausstellung in Bordeaux 1895, an der Weltausstellung in Paris 1900, an der Weltausstellung in Mailand 1906 und an der Schweizerischen Landesausstellung in Bern 1914.
Ende der 1940er-Jahre beginnt André Morand ein Eau- de-vie aus Williamsbirnen zu destillieren. Dessen delika- tes, fruchtiges Aroma überzeugt die Kenner und den Markt. Die Williamine entsteht. André Morand kauft den Namen einer Genfer Brennerei, die die Denomination bisher benützt hatte. Er lässt die Marke 1953 eintragen und sichert dem Unternehmen das Exklusivrecht des Namens, der ab 1956 international geschützt ist, und die Williamine wird europaweit rasch das Referenzprodukt für Eaux-de-vie aus Williamsbirnen. Bald ist das Produkt in der Schweiz und im Ausland äusserst erfolgreich. Die Williamine bedeutet einen Aufschwung für den Walliser Obstbau: Die Obstgärten für Williamsbirnen werden ausgedehnt und die Obstsorte wird bald zu einer der wichtigsten im Wallis.
«Unsere Mission ist es, eine gleichbleibend hohe Qualität unserer Produkte, die wir seit mehr als hundert Jahren vertreiben, aufrechtzuerhalten und gleichzeitig dazu beizutragen, die wundervolle Natur des schönen Wallis zu konservieren. Die aussergewöhnliche Qualität unserer Produkte verdanken wir den Williamsbirnen und Luizet-Aprikosen aus dem Wallis im Herz der Alpen. Unsere hangeplückten Williamsbirnen werden auch von Hand sortiert, um zu sicherzustellen, dass nur die frischesten und hochwertigsten Zutaten in unseren Produkten verwendet werden. Beim Geschmack gehen wir keine Kompromisse ein - für eine Flasche Williamine verwenden wir 12 kg Williamsbirnen!»
«Wir garantieren, dass unseren Spirituosen und Sirupen nur die besten Zutaten zugesetzt werden. Im Anschluss an die Ernte und Sortierung werden die Früchte 10 bis 30 Tage lang fermentiert, um ihren Geschmack zu maximieren. Besuchen Sie unseren Online-Shop für Spirituosen und Sirupe, in dem wir all unsere fantastischen Morand-Produkte online zum Kauf anbieten. Und falls Sie jemals in Martigny sind, kommen Sie doch einfach bei uns vorbei, um eine Tour in unserer Destillerie zu machen und gleichzeitig ein paar Flaschen unserer Köstlichkeiten mitzunehmen. Wir würden uns freuen, Sie begrüssen zu dürfen! »
Die fünf Kinder der vierten Generation – Olivier Vocat, Bruno Vocat, André Morand, Jean-Pierre Morand und Julien Morand – sind im Unternehmen involviert. Julien Morand und Bruno Vocat sind operativ tätig, während Olivier Vocat, Jean-Pierre Morand und André Morand Verwaltungsratsmitglieder sind respektive Präsident, VR-Delegierter und Mitglied. Die vierte Generation nimmt die Interessen des Unternehmens wahr und initiiert einen grossen Teil der Innovationen (insbesondere Douce de, COEUR, sWiss Cocktails, sWiss Rock, Mousse de).
In der Familie Morand gab es immer talentierte Destillateure, Geschäftsleiter, aktive Ehefrauen, aber auch Mitglieder mit Erfahrung in Handel oder Recht. Diese kümmern sich vorwiegend um den Schutz der Marken (zum Beispiel der Williamine), des Savoir-faire und der Produkte (zum Beispiel der Abricotine AOP). Die Familienmitglieder, die das Unternehmen geleitet haben, waren legendäre Persönlichkeiten. Das Weitergeben des Savoir-faire, ein Gespür für den Umgang mit Menschen und Seriosität sind Werte, die Kultur und Identität der Distillerie geprägt haben und immer noch prägen.
Die Mitglieder der Familie Morand nehmen am wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und sozialen Leben in Martigny und der Region teil, sei es als Mitglieder von Organisationen, als Sponsoren oder Mäzene. Der Fussballklub, der Hockeyklub, die Fasnacht, die Fondation Gianadda oder das Verbier Festival – all diese Projekte sind über die Jahre von Mitgliedern der Familie Morand unterstützt worden.
www.morand.ch │ info@morand.ch