2023-04-20 | |
Als der Bolide Ende 2020 zum ersten Mal als Gedankenexperiment vorgestellt wurde, präsentierte er die Vision eines leichten, ausschließlich für die Rennstrecke konzipierten Hypersportwagens mit unvergleichlicher Leistung, der auf dem legendären W16-Motor basiert. Dieser ehrgeizige Traum wird nun Wirklichkeit, da der Prototyp des Bolide in die nächste Phase der Entwicklungstests geht.
Auf dem Motorsporttreffen „The Quail“ im August 2021 kündigte Bugatti an, dass der Bolide1 für eine limitierte Kleinserie von nur 40 Einheiten entwickelt wird. Mit dem Ziel, den ultimativen Bugatti für die Rennstrecke sowie das kompromissloseste Modell zu schaffen, das jemals in Molsheim gebaut wurde, stellt er eine völlig neue Stufe von Ingenieurskunst, Aerodynamik und technologischen Innovationen dar.
Beim Bolide legte Bugatti den Fokus auf den W16-Motor mit seinen vier Turboladern und begann dann damit, um ihn herum einen möglichst leichten Bugatti für die Rennstrecke zu bauen. Die auf das Minimum reduzierte Karosserie wurde sorgfältig entworfen, um maximalen Abtrieb, eine hocheffiziente Kühlung und ein aussergewöhnliches Leistungsgewicht zu erreichen. In seiner endgültigen Form wird der Bolide voraussichtlich 1.600 PS und ein Trockengewicht von 1.450 kg erreichen und so das magische 1:1-Verhältnis sogar unterbieten.
Christophe Piochon, Präsident von Bugatti Automobiles, sagte: „Mit dem Bolide betritt Bugatti Neuland. Noch nie zuvor wurde ein so leistungsstarker Motor mit einer ultraleichten Konstruktion gepaart, um ein Fahrzeug für die Rennstrecke zu schaffen, das Motorsportniveau erreicht. Nahezu jedes Bauteil wurde analysiert und neu konstruiert, um sicherzustellen, dass der Bolide so leicht, leistungsfähig und zuverlässig ist, wie es unsere strengen Zielvorgaben verlangen. Die nächste Erprobungsphase ist ein wichtiger Meilenstein bei der Entwicklung eines Fahrzeugs, das Bugattis “Form follows Performance”-Philosophie auf ein neues Niveau hebt."
Die Entwicklung des Bolide ist ein Fall von massgeschneiderter Handwerkskunst. Obwohl der Motor in seinem Layout und seiner Leistung vertraut sein mag, ist er auf völlig andere Weise in den Bolide integriert. Ein im Vergleich zum Chiron2 neu geformtes Karbon-Monocoque erforderte die Überarbeitung zahlreicher Komponenten, einschließlich Kühlung, Getriebe und Aufhängung, die nun alle in das extrem kompakte und aerodynamische Design des Bolide integriert werden mussten, und das mit nur wenigen Millimetern Spielraum. Mit neuen Motorlagern ist die Aufhängung der Antriebseinheit des Bolide dreimal steifer als die des Chiron. Zusammen mit den Uniball-Aufhängungslagern gibt der Bolide dem Fahrer ein noch präziseres Feedback. Der Bolide verwendet außerdem 3D-gedruckte Titanwippen, um auch kompliziert geformte Komponenten möglichst leicht zu machen.
Der Motor selbst steht im Mittelpunkt des Bolide-Erlebnisses, er wurde jedoch auf subtile Weise an den einzigartigen Charakter dieses Fahrzeugs angepasst. Er arbeitet immer mit allen vier Turboladern - perfekt für die Rennstrecke, wo die Motordrehzahl konstant hoch ist, aber auch aus Gewichts- und Bauraumgründen. Das Team hat den Motor so abgestimmt, dass er höhere Drehzahlen liefert, und ihn erfolgreich mit einem modifizierten Getriebe gekoppelt, das eine noch bessere Leistung zu erzielen.
Das Bremssystem bietet ein völlig neues Niveau an Leistung und Innovation. Beim Chiron sind die Bremsen ein effektives und langlebiges Karbon-Keramik-System, aber der Bolide verwendet noch hitzebeständigere Karbon-Karbon-Bremsen. Diese müssen gründlich aufgewärmt werden, bevor sie ihre volle Wirkung entfalten können. Deshalb haben die Bugatti-Ingenieure völlig neue Bremssättel entwickelt, die die Wärme effizienter erzeugen und absorbieren. Für die 18-Zoll-Reifen wurden 390-mm-Bremsscheiben entwickelt und jedes Rad mit einer Karbonabdeckung versehen, um die Felgen vor der extremen Hitzeentwicklung der Bremsen zu schützen.
Passend zu seinem Status als Rennwagen mit den Leistungen einer Motorsportmaschine der Spitzenklasse ist der Bolide mit Slick-Reifen ausgestattet, die - hinten - nur bei LMDh-Fahrzeugen in der FIA World Endurance Championship zu finden sind. Dank der langjährigen Partnerschaft des Reifenherstellers Michelin mit Bugatti können diese Reifen auch für den Bolide verwendet werden.
Die ersten Auslieferungen des Bolide werden im Jahr 2024 beginnen, die Produktion ist auf nur 40 Einheiten zu einem Netto-Stückpreis von vier Millionen Euro pro Stück begrenzt.