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Das Swiss Transit Lab in Schaffhausen (STL) steht vor dem finalen Schritt in der Entwicklung der automatisierten Mobilität im öffentlichen Verkehr. Am 28. April wird der automatisierte Kleinbus «STL Linie 13» in Schaffhausen in Betrieb genommen. Diese Linie ist für jedermann kostenlos nutzbar und wird den Bahnhof Schaffhausen mit dem neu entwickelten Quartier Stahlgiesserei verbinden. Mit der «STL Linie 13» wird zum ersten Mal in der Schweiz ein automatisiertes Fahrzeug mit Dual-Mode-Technologie aufgerüstet und in einem Pilotprojekt eingesetzt. Am Launch Event wurde der Auftakt gefeiert. Mitte Februar 2023 hat das STL die Bewilligung für das Pilotprojekt mit automatisiertem Fahren erhalten. Die Bundesämter für Strassen ASTRA und für Verkehr BAV haben zuvor den Antrag für das Pilotvorhaben «STL Linie 13» gemeinsam mit kantonalen Stellen eingehend geprüft. Auf der öffentlichen Strasse darf nun automatisiert gefahren werden. Ende April startet der Betrieb des selbstfahrenden Kleinbusses «STL Linie 13» in Schaffhausen.
Damit wird in der Schweiz erstmalig ein automatisiertes Fahrzeug mit Dual-Mode-Technologie eingesetzt. Mit der «STL Linie 13» erprobt das STL den Einsatz neuster Technologien im öffentlichen Strassenverkehr und die Anbindungen der ersten bzw. letzten Meile. Im Pilotbetrieb liegt der Fokus auf der Entwicklung und Nutzung von Mobilitäts-Dienstleistungen im Alltag bis vor die Haustür unter Einbezug der Bedürfnisse der Fahrgäste.
Die Anwendung findet deshalb direkt im Zentrum von Schaffhausen zwischen dem Bahnhof und dem neu entwickelten Areal Stahlgiesserei statt. Mit an Bord ist immer auch ein Sicherheitsfahrer. Im Fokus stehen Fragen des effizienten technischen Betriebs sowie der gesellschaftlichen Akzeptanz und Beteiligung – Alles zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs der Zukunft.
2018 startete das Schaffhauser Swiss Transit Lab in Schaffhausen (STL) zum ersten Mal einen Pilotbetrieb mit einem selbstfahrenden Bus (Linie 12), eingebunden ins ÖV-Netz der Verkehrsbetriebe Schaffhausen vbsh, in touristischer Anwendung am Rheinfall. Aufbauend auf diesen Erfahrungen und gemeinsam mit einem erweiterten Kreis an Partnern wagt das STL den nächsten Technologieschritt: Anders als bei der STL Linie 12 setzt das STL jetzt auf ein handelsübliches Elektrofahrzeug der Marke Toyota Proace Verso Electric, aufgerüstet mit Sensor- und Aktor-Technologie sowie Software für automatisiertes Fahren des Finnischen Startups Sensible4 für den Dual-Mode-Betrieb.
Die Dual-Mode-Technologie Technologie wird hinsichtlich der Verfügbarkeit von Fahrzeugen im automatisierten Betrieb neue Massstäbe setzen und zugleich Empfehlungen zur Handhabung ausserhalb der Pilotstrecke geben. Die Dual-Mode-Technologie erlaubt automatisiertes Fahren sowie den manuellen Betrieb des Fahrzeugs. So können herkömmliche Fahrzeuge entsprechend nachgerüstet werden. Gleichzeitig zum Pilotbetrieb ist die «STL Linie 13» mit dem Fahrzeug ein Anwendungslabor für weiterführende Technologien, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle rund um das automatisierte Fahren. Es bietet interessierten Unternehmen und Forschenden die Möglichkeit, eigene Lösungen mit dem Fahrzeug zu erproben.
Die «STL Linie 13» bewegt sich unter der Schirmherrschaft und auf dem Konzessionsgebiet der Verkehrsbetriebe Schaffhausen. Es wird durch das STL in Zusammenarbeit mit dem in Schaffhausen ansässigen Unternehmen Weder Transport und unterstützt durch die Verkehrsbetriebe Zürich VBZ betrieben.
Das Schaffhauser Swiss Transit Lab (STL) ist eine Initiative und ein Verein aus privaten Unternehmen, Verkehrsbetrieben und dem Kanton Schaffhausen. Es bildet seit 2017 eine Plattform für Forschung und Entwicklung unter realen Begebenheiten. Das STL hat mit dem Einsatz eines automatisierten Fahrzeugs bereits 2018 national wie international für Aufmerksamkeit gesorgt und damit den Standort Schaffhausen als Kompetenzzentrum für die Mobilität der Zukunft etabliert.
Der Toyota Proace Electric ist in einer breiten Auswahl von Ausführungen erhältlich: als Panel- Van sowie als Passagierversion Verso in einer Mittel- und Langversion. Zwei verschiedene Batterien kommen unterschiedlichen Kundenbedürfnissen entgegen. Beide sind Lithium-Ionen- Batterien, entweder mit 50 kWh (18 Module) oder mit 75 kWh (27 Module). Die Reichweite beträgt bis zu 230 km respektive bis zu 330 km (WLTP Testzyklus). Die Höchstleistung für beide Batterien entspricht 136 PS, mit einem Drehmoment von 260 Nm, und die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 130 km/h begrenzt.
Die Batterie ist unter dem Ladeboden eingebaut und bringt deshalb keine Einschränkung des Ladevolumens gegenüber dem normalen Proace mit sich. Das Ladevolumen beträgt 5.3 m3 für die Mittel- und 6.1 m3 für die Langversion. Der Platz in der Passagierversion bleibt ebenfalls unverändert. Auch die Nutzlast des Proace Electric von mindestens einer Tonne bleibt erhalten und kann in den Versionen mit der 50-kWh-Batterie auf klassenbeste 1'275 kg erhöht werden. Der Proace Electric ermöglicht verschiedene bequeme Batterie-Aufladungen: An einer öffentlichen 100-kW-Ladestation kann die 50-kW-Batterie in ca. 30 min zu 80% geladen werden, die 75-kW-Batterie in ca. 45 min. Das Fahrzeug ist mit einem 11 kW Ladegerät ausgestattet, womit eine schnelle Aufladung garantiert ist.